München gilt als teuerste Stadt in Deutschland, was die Preise für Mietwohnungen betrifft. Wer hier noch günstige Wohnungen finden will, braucht vor allem viel Geduld, Glück und starke Nerven. Wer kompromissbereit ist, kann seine Chancen zusätzlich erhöhen.
Wohnungen in München waren schon immer teurer als im Rest der Republik. In den letzten Jahren haben sich die Mietpreise in der bayerischen Landeshauptstadt allerdings um mehr als zehn Prozent erhöht, sodass es weniger gut betuchte Menschen verstärkt an den Stadtrand drängt, während die Wohnungspreise in zentraler Lage immer mehr in die Höhe jagen. Diese Gentrifizierung wird zu einem zunehmenden Phänomen in deutschen Großstädten und gilt als eines der dominierenden Themen in der Stadtsoziologie. Schon jetzt, muss man häufig deutliche Kompromisse eingehen, um noch preiswerten Wohnraum in München zu ergattern und es bedarf einiges an Geduld, um in diesem hart umkämpften Gebiet zu bestehen.
Schleichender Austausch der Bewohnerschft in den In-Vierteln Münchens
Im Durchschnitt zahlen Mieter in München aktuell einen Quadratmeterpreis zwischen 9 und 19 Euro, wobei in Toplagen wie beispielsweise Bogenhausen, geprägt von Villen und Luxus-Mietshäusern aus der späten Gründerzeit, Preise von bis zu 28 Euro pro Quadratmeter keine Seltenheit sind. Vor allem rücken aber die sogenannten In-Viertel wie Ludwigsvorstadt, Isarvorstadt, Maxvorstadt oder Lehel immer mehr in den Fokus finanzkräftiger Wohnungsinteressenten. Die beliebten und attraktiven Wohngegenden, die besonders durch junge Leute und Studenten geprägt sind, verzeichnen stetig wachsende Preise, da die Wohnungen zunächst teuer saniert und dann zu einem erheblich höheren Mietzins vermietet werden, was in vielen Fällen dazu führt, das die ursprünglichen Bewohner ihre Wohnungen verlassen müssen und ein besser verdienendes Klientel nachrückt. Der Charme, der diese Stadtteile so anziehend macht, bleibt dabei in vielen Fällen auf der Strecke.
Kompromissbereit günstige Wohnungen ergattern
Eine durchaus preiswerte Alternative ist Hasenbergl, wo überwiegend soziale Wohnungsbauten das Straßenbild prägen und wo man bereits für 9 Euro pro Quadratmeter Wohnungen finden kann. Allerdings gilt der Bezirk als sozialer Brennpunkt und kommt daher für viele gar nicht erst in Frage. Eine andere Möglichkeit stellt der Stadtrand dar, wobei man in diesem Fall jedoch längere Fahrtzeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Kauf nehmen muss, dafür aber mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 12 Euro, wie etwa in Allach-Untermenzing, noch relativ günstig wohnen kann. Hierhin zieht es vermehrt Familien mit Kindern, welche die ruhige Lage im Grünen und die gute Anbindung in die Stadt schätzen.
Bessere Chancen bei der Wohnungssuche: Aktiv werden und Preise vergleichen
Um seine Chancen bei der Wohnungssuche in München zu erhöhen, sollte man auf verschiedene Möglichkeiten zurückgreifen, um eine Wohnung zu finden. So ist es ratsam, neben der Recherche in Zeitungen und im Internet, auch selbst aktiv zu werden und Annoncen in Printmedien und Online-Portalen zu schalten. Außerdem lohnt es sich, viele Menschen aus dem Bekanntenkreis auf die Suche aufmerksam zu machen, da nach wie vor ein Großteil der Wohnungen an Freunde oder Bekannte vermietet wird und in öffentlichen Inseraten gar nicht erst auftaucht. Wichtig ist auch, die Nebenkosten im Auge zu behalten. Besonders ein Gaspreisvergleich ist empfehlenswert, da die steigenden Gaskosten eine vermeintlich günstige Kaltmiete ganz schön in die Hohe treiben können.
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